Unordentliche Frauen und Kniestrümpfe:
Alle, so scheint es, reden gern über Sex. Auch einige Klassenkammeraden, während eines abendlichen Klassentreffens waren da keine Ausnahme. Um es genau zu sagen: Unser Tischende geriet dabei fast in Ekstase.
Es waren sich zumindest alle bei dem Thema einig, dass kleine Brüste besser seien als falsche und es wurde eine Umfrage gestartet: Wer von den Männern am Tisch war tatsächlich schon mit einer Frau mit Silikonimplantaten zusammengewesen? Keiner gab es zu, aber einer von ihnen stritt es nicht heftig genug ab.
Nun klangen die Beschuldigungen auf ihn ein: „Du hast schon mal! Und das schlimme ist…: Es hat dir gefallen.“
„Nein hat es nicht.“ Protestierte er. „Aber es hat mir auch nichts ausgemacht.“
Glücklicherweise kam da gerade die Vorspeise und alle bestellten sich noch eine Runde Cocktails zum halben Preis.
Nächste Runde: Sind ordentliche Frauen besser im Bett?
Ein Typ hatte eine Theorie: „Wenn du zu einer Frau in die Wohnung kommst, und alles ist aufgeräumt, dann weißt du, dass sie nicht den ganzen Tag über im Bett herumfläzen und etwas vom Pizzaservice kommen lassen wird. Sie wird dich auffordern, aufzustehen und Toast am Küchentisch zu essen.“
Ich war nicht ganz sicher, was ich dazu sagen sollte, denn oberflächlich Betrachtet, bin ich buchstäblich der ordentlichste Mensch meiner Generation. Dennoch liegen in diesem Moment einige alte Schachteln unter meinem Bett. Leider habe ich den Inhalt meisten allein oder mit meiner besten Freundin verspeist. Soviel zu dieser Theorie.
Die Hauptspeise kam. „Was mich wirklich verrückt macht“, sagte einer dieser Playboytypen, „ist wenn ich eine Frau mit Schottenrock und Kniestrümpfen sehe. Dann kann ich den ganzen Tag nicht mehr klar denken.“
„Nein“, entgegnete ein weiterer, anscheinend etwas romantischer Veranlagter Typ, „das schlimmste ist, wenn du eine Frau auf der Straße hinterher gehst, und sie dreht sich um und ist genauso schön, wie du sie dir vorgestellt hattest. Das steht für alles, was du in deinem Leben nie bekommen wirst.“
Nun wandte sich das Gespräch dem Unvermeidlichen zu: Was für Leute gehen in einen Sexclub? Ich schien die einzige zu sein, die keine Ahnung hatte. Obwohl keiner der anderen je einen Sexclub besucht hatte, versicherten mir alle am Tisch, dass es normalerweise diese „Verlierertypen und Computerfreaks – welche das Tageslicht kaum zu sehen bekamen“ seien. Jemand sagte, der Besuch eines Sexclubs sei nichts, das man einfach so tuen könne – weil man dafür ja keine Ausrede hätte, wie etwa berufliche Gründe.
Einer warnte noch die gesamte Runde, obwohl er noch nie in einem Sexclub gewesen war: „Es wird ziemlich widerlich“. Es sei denn Ihr übernehmt die Kontrolle. Ihr müsst es zum Ereignis machen. Ihr müsst den Ort beherrschen.
Ehrlich gesagt überlege ich jetzt noch was er damit meinte…
