Das Gefühlschaos des „Entschuldigen“ und „Verzeihens“
Im Leben ist nur eine Sache sicher – Abgesehen vom Tod und den Steuern – Egal wie viel Mühe man sich gibt, egal wie gut man es gemeint hat, Fehler macht man aufjedenfall.
Man wird andere Menschen verletzen, man wird von anderen Menschen verletzt werden. Und wenn man sich je davon erholen will, dann gibt es eigentlich nur eins was man sagen kann:
“Ich verzeihe dir – Du hast einen Fehler gemacht also will ich dir vergeben“.
Dieser Schlussstrich sollte eine zentrale Rolle innerhalb einer Freundschaft, einer Beziehung oder einer Mischung aus beiden darstellen.
Doch was ist wenn man diese Worte nicht über die Lippen bekommt oder sie nur halbherzig meint?
Zwei meiner besten Freunde drehen sich gerade ebenfalls in diesem so genannten „Teufelskreis“. Keiner von ihnen kann das vorherige Vergessen und so keimen immer wieder neue Emotionen an die Oberfläche. Ich denke das Problem haben sehr viele Leute – Ich gehöre auch zu ihnen. Man wünscht sich das etwas wieder besser läuft und alles wieder beim „alten“ ist.
Warum sagen wir also nicht also die einfachen Worte: „Vezeih mir“? Ist es, weil wir soviel falschen Stolz besitzen oder weil wir einfach einer schwierigen Diskussion aus dem Weg gehen wollen? Natürlich würde jeder behaupten, dass man sich einer Diskussion leichter stellen kann als mit eine zerbrochene Freundschaft zu verkraften. Doch in unserer kleinen, emotionalen Welt tickt alles leider etwas anders.
Freundschaften und Beziehungen werden an solch einem, falsch gewählten Stolz zerbrechen und kaputt gehen. Man wird geknickt sein und sich wünschen es gesagt zu haben. Doch irgendwann wird es zu spät dafür sein und man hat einen wichtigen Menschen aus seinem Leben verloren. Natürlich werden wir irgendwann darüber hinweg kommen und diesen Menschen aus unserem täglichen Leben streichen. Doch bei jeder Freundschaft oder Beziehung die wir aufgeben, geht ein Teil Persönlichkeit mit verloren.
In dem Gefühlschaos des Entschuldigen und Verzeihens bleibt uns im Endeffekt also nur eines übrig – Den falschen Stolz zur Seite zu schieben und einen Schlussstrich unter die Sache zu ziehen. Ansonsten kann es vielleicht schon zu spät sein.
