Velvet feat. DMX - Fix me

   
  ..~You think you know, but You don't have know Idea - What I found in You is all I need~..
  Als Singlefrau im Kampf des kalten Krieges
 

Als Singlefrau im Kampf des kalten Krieges:

  

Es gibt Schlimmeres, als ein neunzehnjähriges Mädchen in einer einsamen Gegend zu sein. Nämlich ein neunzehnjähriges Mädchen in einer einsamen Gegend zu sein und dazu noch Single.

Es ist ein rituelles Initiationserlebnis, das nur wenige Frauen noch einmal durchmachen möchten. Da schläft man mit den falschen Männern, trägt die falsche Kleidung, wohnt mit den falschen Leuten zusammen, sagt die falschen Sachen, da wird man ignoriert, verbannt, nicht ernst genommen und ganz allgemein wie Dreck behandelt. Aber man braucht das.

 

Vor einigen Wochen auf einer Party traf ich eine alte Freundin.

Ich versuchte gerade fünf Leute gleichzeitig zu begrüßen, als sie plötzlich im Halbdunkel vor mir auftauchte. „Hiiiii“, sagte sie, und als ich sie kurz ansah sagte sie noch einmal: „Hiiiii“. Dann starrte sie mich nur an. „Was ist?“ fragte ich. „Was ist los?“

„Ich weiß nicht. Wie geht es dir?“

„Mir geht es gut. Fabelhaft“, sagte ich.

„Was hast du so gemacht?“

„Das Übliche.“ Ich versuchte gerade mein altes Gespräch wieder aufzunehmen.

„Ich hab dich schon so lange nicht mehr gesehen“, sagte sie. „Du fehlst mir. Du weißt ich mag dich sehr. Die Leute sagen, du bist ein Biest, aber ich sage immer: Nein, sie ist eine meiner besten Freundinnen, und sie ist gar nicht so. Ich verteidige dich.“

„Danke“.

Sie stand einfach da und starrte mich wieder dümmlich an.

„Und wie geht’s dir?“ fragte ich.

„Prima“, sagte sie. „Jeden Abend style ich mich auf und gehe aus, und niemand will was von mir, und ich gehe nach Hause und heule.“

„Mach dir keine Sorgen. Das ist nur eine Phase“, sagte ich mehr oder weniger überzeugt. „Jetzt hör mal, ich muss…“

„Ich weiß. Du hast keine Zeit für mich. Ist okay. Wir reden später.“ Und sie ging weg.

 

Die Party war ziemlich überfüllt. Bier in Krügen, Wodka und Gin in Plastikbechern. Meine „Freundin“ war an die Bar gegangen und wollte sich den Frust wegtrinken.

Ich fragte währenddessen unwillkürlich, ob die Menschen dieses Bild, welches ich mir im Kopf selbst über sie erstellt hatte auch von mir besaßen. Sie ist eines dieser Mädchen mit seltsam eleganten Gesichtern, das die meisten Leute gar nicht bemerken, weil sie sich selbst nicht für schön hält.

 

Sie geht kaum aus und lernt wenige Leute kennen.

Falls sie doch mal einen Mann kennen lernt, reagiert sie emotional hysterisch und versucht diesen krampfhaft an sich zu binden. Bislang kann ich dieses Verhalten kaum nachvollziehen. Hat sie solche Angst vorm Alleinsein? Das allein aufwachen und der freien Entfaltung typischer Verhaltensmuster die man sich beim Alleinsein aneignet? Bislang verstehe ich ihre Reaktionen nicht. Oder bin ich emotional einfach zu blockiert? Habe ich meine Gefühlswelt ausgeschaltet um dieser Problematik aus dem Weg zu gehen? Oder bin ich einfach grundsätzlich ein Mensch der keine emotionale Bindung, über eine längere Zeit, aufbauen kann? Und was ist wenn der letzte Punkt sich bewahrheiten sollte? Bedeutet das für mich dass sich das Alleinsein nicht als Phase sondern als Lebensstil herausstellt?

 
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